Freitag, 17. Februar 2012

UWC-Day

Meine Ankunft ist nun gut einen Monat her und ich genieße die sommerlichen Tage hier immer noch sehr. Ein bisschen Heimweh macht sich leise bemerkbar, aber es gibt genug Ablenkung. Nächsten Montag beginnt unsere erste Cooking-Club-Session. Wahrscheinlich werde ich einige afrikanische Gerichte mit nach Hause bringen.
Im Moment wirke ich in drei Communityservices mit. Wenn mir alles zu viel wird, kann ich die Anzahl reduzieren.

1. SOS-Support: etwa 35 Kinder aus einem SOS-Kinderdorf in Mbabane kommen jeden Donnerstag Abend auf unseren Campus. Wir spielen, essen und lernen zusammen für etwa 2 Stunden. Leider haben wir keinen Siswatispeaker in unserer Gruppe und da selbst unser Tutor (mein Chemielehrer) überhaupt keine Erfahrung mit Kindern hat lief die erste Einheit ziemlich chaotisch ab. Für die nächsten Donnerstage haben wir die Kids in 4 kleinere Gruppen eigeteilt, was die Sache erleichtern sollte. Mit einer anderen Schülerin habe ich dann die Verantwortung für etwa 10 Kinder, die auf mich alle einen aufgeschlossenen Eindruck machen.

2. Film-Making: Für die Collegewebside werden wir einige werbewirksame Filme über Waterford drehen
und bearbeiten. Leider ist das Equipment, das uns zur Verfügung steht nicht gerade herausragend. Kreativität ist gefragt und in meiner Gruppe auch reichlich vorhanden.

3. Life-Guard: Das ist wirklich keine große Sache. Jedes Wochenende werde ich zwei Stunden am Pool hier in Waterford verbringen und auf all die jungen Formstudents aufpassen, die teilweise ihre Schwimmkenntnisse überschätzen.

Vor einer Woche hatten wir UWC-Day. Ein kunterbunter Tag der Nationen. Bilder sind schon seit vorgestern hier auf meinem Blog. (auf den letzten 4 Photos ist übrigens 3 mal meine Freundin zu sehen.)
Es gab eine Nationengala, an der Leonie und ich in Lederhose teilnahmen, einige "UWC-Reden" und Tänze aus verschiedenen afrikanischen Ländern. Die Kartoffelpuffer die wir dann an unseren deutschen Stall verkauften sahen leider nicht sehr appetitlich aus (die Kartoffelmasse hatte ihre Farbe über die Nacht von gelb zu grau geändert) schmeckten aber nicht schlecht. Es gab die Möglichkeit zu probieren, was ein Verlustgeschäft gerade so verhinderte. Insgesamt war ich leider viel zu beschäftigt mir Verkaufen und Organisieren um mich aktiv mit anderen Kulturen auszutauschen und alle Gerichte zu probieren. Vielleicht klappt es nächstes Jahr besser. Meine Lederhose kam aber sehr gut an und ich müsste auf etlichen Photos zu finden sein.

In der Schule geht es stimmungsmäßig auf und ab. Mathe, Wirtschaft, Chemie und Spanish fallen mir bis jetzt relativ leicht. In Englisch, Biologie und TOK machen sich meine Englishlücken bemerkbar. Ich denke, aber das das IB wirklich gut machbar ist, wenn man seine Zeit gut einteilt und die Deadlines einhält.

Ihr hört mehr von mir!

Werde jetzt mich mit Tuure im Pool erfrischen bevor meine Biostunde beginnt.

Juli

Samstag, 4. Februar 2012

31 °C

Hey an meine family, an meine Freunde, UWC-Interessierte und vielleicht ja auch an meine zukünftigen Firstyears (schreib  mir bitte sofort wenn du mein Firstyear sein wirst: julianstorch@aol.de, SOFORT!!!),


in den letzten zwei Wochen ist viel passiert. Die Schule hat angefangen, Communityservices mussten gewählt werden, ich probierte neue Sportarten, wie z.B Rugby aus, wir hatten unseren ersten kurzen Stromausfall und ich habe nun eine feste Freundin, was dem Blogschreiben nicht gerade förderlich ist, wie ihr euch wahrscheinlich denken könnt.


Von einem Erlebnis werde ich etwas genauer berichten:


Letzten Sonntag fand ein alljährliches Ereignis statt, an dem dieses Jahr etwa 70 sportliche Menschen zwischen 11 und 99 Jahren teilnahmen und ich war einer davon. Es ging darum in einem großen Stausee nahe Mbabane eine Meile (1,6km), die Swasimile, zu schwimmen. Die letzten Jahre, so erfuhr ich kurz vorher, wurde das Ereignis durch keine Krokodile und ähnliche Kuscheltiere gestört, aber man weiß ja nie, wo gelangweilte Tierhändler ihre Ware aussetzten, so unser Lehrer der uns zu diesem Ereignis fuhr, selbst aber nicht mitschwamm. Die zu schwimmende Rute war durch Bojen markiert und Motorboote sollten die Schwimmer im Notfall aus dem Wasser holen.  Mein einziges Ziel war, die Mile zu beenden ohne Krämpfe zu bekommen und so schloss ich mich nicht der ersten Gruppe an die in vollem Tempo davonkraulte. Nach 30 Minuten erreichte ich das Ziel. Eine Zeit, mit der ich zufrieden sein kann. Sieger war ein 11-jähriger, der die 1,6 km in knapp 22 Minuten geschwommen war.


Nun zu etwas unerfreulicheren Dingen. Die Schule hat seit letzter Woche so richtig begonnen und die Lehrer versuchten uns mit Hausaufgaben auf die Härte der kommenden zwei Jahre einzustellen. Die Fächer, die ich gewählt habe sind:


Biologie Higher Level
Chemie Higher Level
Wirtschaft Higher Level
Mathe Standart Level
Englisch Language and Literature Standart Level
Spanisch ab initio


Mit meinen Lehrern bin ich sehr zufrieden und die Anforderungen sind noch gut machbar.
Das Kantinenessen ist nicht wirklich gesund, aber meistens lecker und ich werde meistens satt. Zur Not stehen in jedem Korridor Sandwichmaker und ich teile mir mit Rohaan aus Namibia einen Kühlschrank. Er ist momentan auch mein closest friend.
Ich fühle mich immer wohler hier und ich bin mir sicher, dass Waterford eine zweite Heimat für mich wird.
Es ist heiß und mein Laptopakku ist fast leer. Auf zum Pool!


Nächste Woche Samstag ist UWC-Day, den ich für euch fotografisch verfolgen werde.
Ihr hört bald mehr,


Julian